Preistreiber Photovoltaik? – Wie Solarenergie den Strompreis beeinflusst

Seit einigen Wochen werden in Deutschland auf verschiedenen Ebenen wieder Diskussionen um die Subventionierung der erneuerbaren Energien geführt. Grund hierfür ist der scheinbar zu große und vor allem zu negative Einfluss der grünen Energiequellen auf den Strompreis. Aber ist die Kritik an Photovoltaik und Co. tatsächlich berechtigt? Im folgenden Beitrag wollen wir kurz klären, aus welchen Kosten sich zum einen der Strompreis zusammensetzt, zum Anderen, wie teuer der Strom durch die Förderung der erneuerbaren Energien tatsächlich wird.

Zusammensetzung der Stromkosten

Strom, der verbraucht werden soll muss vorher produziert werden, die ersten anfallenden Kosten sind somit die Stromgestehungskosten. Da die in Deutschland befindlichen Atomkraftwerke allerdings zumeist abgeschrieben sind, fallen diese derzeit sehr gering aus. Hinzu kommen noch Kosten, wie die Konzessionsabgabe und auch die Stromsteuer, welche aber entweder nicht sonderlich relevant oder aber seit vielen Jahren auf einem konstanten Niveau sind, sodass sich Strompreiserhöhungen so nicht erklären lassen.

Ein Kostenpunkt, der die Strompreise zumindest in der nächsten Preisrunde für 2012 ansteigen lässt, sind die Netzentgelte der Stromnetzbetreiber. Die Stromnetze in Deutschland sind in der Hand privater Unternehmen, diese verlangen eine Nutzungsgebühr für die Bereitstellung der Stromnetze. Diese Kosten werden an den Verbraucher weitergegeben. Aufgrund einer neuen Rechtslage ist es den Betreibern möglich, die Gebühren teilweise deutlich anzuheben.

Die Rolle der erneuerbaren Energien

Kommen wir nun zu den erneuerbaren Energien. Im Jahr 2000 wurde das Gesetz für den Vorrang der erneuerbaren Energien verabschiedet (EEG) und brachte den Ausbau von Windenergie, Photovoltaik und Biomasse beträchtlich voran. Natürlich stellte sich auch damals schon die Kostenfrage. Mittels einer Umlage, der EEG-Umlage, sollten die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien über den Strompreis auf den Verbraucher umgelegt werden. In den vergangenen Jahren ist die Umlage auf aktuell 3,592 Cent je Kilowattstunde angestiegen. Diesen Preis bezahlt also jeder deutsche Haushalt mit jeder verbrauchten Kilowattstunde für den Ausbau der regenerativen Energiequellen.

Fazit

Die Frage ob durch die Subventionierung von Solaranlagen oder Windrädern der normale Haushaltstrom teurer wird kann daher folgendermaßen beantwortet werden. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und die festgelegte EEG Umlage erhöht sich der Strompreis um den angegebenen Betrag. Die Erhöhung der Strompreise im aktuellen Jahr ist allerdings zumeist auf die Erhöhung der Netznutzungsentgelte zurückzuführen. Zudem verteuert sich der Strom, da durch Ausnahmeregelungen für die Industrie die EEG Last auf immer weniger Schultern verteilt wird. So müssen Großverbraucher aber ab einer gewissen Abnahmemenge keine Umlage bezahlen, wodurch diese für den Normalverbraucher natürlich teurer wird.

Die Lösung könnte also sein, Haushalte und Unternehmen gleichermaßen zu belasten. Studien haben bereits gezeigt, dass eine solche Maßnahme die EEG-Umlage sofort drastisch senken könnte. Schon jetzt jedenfalls ist die Photovoltaik dafür verantwortlich, dass Strom zu Spitzenlastzeiten (Mittag, früher Nachmittag) günstiger wird. Mittelfristig wird sich die EEG-Umlage durch die Photovoltaik Förderung weiter erhöhen, was allerdings nicht der alleinige Grund für ständig steigende Strompreise ist. Mehr Informationen zur Photovoltaik Förderung finden Sie auch auf www.foerderung-photovoltaik.eu.