Smart Meter: die neuen Stromzähler
Der Begriff Smart Meter wird immer häufiger in den Medien verwendet. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie kann ein Smart Meter Stromkunden einen Nutzen bringen?
Wenn man "Smart Meter" wortwörtlich übersetzen will, dann bedeutet dies "intelligenter Zähler". "Intelligent" ist dabei etwas übertrieben. Mit dem Smart Meter kann man aber den Stromverbrauch genau ermitteln. Bisher ist es gängige Praxis bei Privatkunden, dass der Zählerstand einmal jährlich ermittelt wird und damit der Jahresverbrauch bestimmt wird. Der Stromanbieter erstellt mit diesem Jahresverbrauch dann die Stromrechnung. Der Kunde wird mit der Stromrechnung also nur einmal im Jahr über die Entwicklung seines Stromverbrauchs informiert.
Entwicklung des Stromverbrauchs überwachen
Der Stromkunde kann also unterjährig nicht bequem feststellen, ob sein Stromverbrauch eher steigt oder sinkt. Hier setzen Smart Meter an. Mit einem Smart Meter ist der bequeme Zugriff auf aktuelle Verbrauchsdaten möglich. Mit den aktuellen Verbrauchsdaten kann der Kunde also sofort die Auswirkung von neuen Geräten oder Energiesparlampen auf seinen Stromverbrauch ermitteln.
Zukünftig werden Stromkunden auch mehr durch die sogenannten lastvariablen Tarife profitieren können. Durch diese lastvariablen Tarife wird Strom zu Tageszeiten mit weniger Verbrauch, z.B. nachts, günstiger angeboten also zu Hauptabnahmezeiten. Wenn man dann die Möglichkeit hat, dass z.B. die Waschmaschine nachts bzw. in der Nebenzeit wäscht, kann sich dies positiv auf der Stromrechnung bemerkbar machen.
Mit Smart Metern ist auch eine genaue monatliche Stromrechnung möglich. Die Anschaffung von energiesparenden Geräten macht sich bisher erst mit der nächsten Jahresrechnung bemerkbar. Zukünftig könnte der Stromkunde zeitnah von der Anschaffung energiesparender Geräte profitieren, d.h. statt eines konstanten monatlichen Abschlags, würde er die niedrigere monatliche Stromrechnung zahlen.
Funktionsumfang von Smart Metern
Eines der Hauptprobleme bei Smart Metern ist aber, dass sie nicht standardisiert sind. Abhängig vom eingesetzten Zähler variiert der tatsächliche Funktionsumfang relativ stark. So gibt es Smart Meter, die die Fernauslesung der Stromzähler ermöglichen. Bei diesen Zählern muss dann für die jährliche Ablesung niemand mehr zugegen sein. Die gebräuchlichsten und auch am meisten beworbenen Smart Meter bieten zusätzlich aber Funktionen zur direkten Darstellung aktueller Stromverbräuche.
Ein kritischer Punkt beim Einsatz von Smart Metern ist der Datenschutz. Wenn genaue Verbrauchsprofile an den Stromanbieter übertragen werden, sind Analysen des Stromkunden möglich. So kann beispielsweise bei Einsatz eines Durchlauferhitzers das Duschverhalten eines Stromkunden analysiert werden. Ein weiterer kritischer Punkt sind die Kosten. Smart Meter sind momentan bedeutend teurer als herkömmliche Zähler. Der Einsatz von Smart Metern verursacht auch einen Mehrverbrauch an Strom. Auf diese Weise werden mögliche Einsparungen schnell durch die Kosten eines Smart Meters vernichtet. Die Einsparungen sind auch nicht für alle Stromkunden so umsetzbar. Welcher Mieter in einem Mehrfamilienhaus kann beispielsweise seine Waschmaschine nachts um zwei starten. Die Anzahl der Geräte deren Einsatz sich in die Nacht verschieben lässt, ist auch sehr gering. Den größten Nachtteil bringen Smart Meter säumigen Stromkunden. In diesem Fall kann der Strombieter bequem und ohne das Haus zu betreten, den Zähler sperren.