Strompreisbremse: So funktioniert der Strompreis-Deckel 2023

Strompreisbremse 2023Update: Die Strompreisbremse lief Ende des Jahres 2023 aus. In 2024 müssen Verbraucher wieder selbst den Stromvergleich machen und einen günstigen Stromanbieter finden.

Die Energiekosten haben für viele Haushalte eine untragbare Höhe erreicht. Die Preise für Gas und Strom hatten Ende des Jahres 2022 neue Höchststände erreicht. Seitdem sind die Preise wieder etwas gefallen. Trotzdem sind sie immer noch auf einem sehr hohen Niveau.

Die Bundesregierung hat dies erkannt. Vorherige Maßnahmen, die die Verbraucher noch mehr belastet hätten, z.B. die Gasumlage, wurden nicht eingeführt.

Stattdessen gibt es jetzt zur Bewältigung der Energiekrise die Strompreisbremse und die Gaspreisbremse. Die Energieversorger setzen diese beiden Preisdeckel seit dem Frühjahr 2023 um. Die Bürger und Unternehmen in Deutschland sollen auf diese Weise etwas bei den Energiepreisen entlastet werden.

Was verbirgt sich hinter der Strompreisbremse und wie hoch ist die Entlastung genau?

Strompreisbremse: Was ist das?

Die Strompreisbremse ist eine Maßnahme der Bundesregierung in Deutschland, die ab März 2023 und rückwirkend für Januar und Februar 2023 in Kraft trat, um Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen vor steigenden Strompreisen zu schützen.

Die Strompreisbremse vom Bund deckelt die Preise aber nicht vollständig. Die Strompreisbremse greift bei neuen und bei bestehenden Verträgen. Allerdings darf beim Neuvertrag kein Bonus größer als 50 Euro gegeben werden. Der Energieeinsparbonus darf nicht größer als 100 Euro sein.

 

Wie funktioniert die Strompreisbremse?

Der Strom-Arbeitspreis für Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von bis zu 30.000 Kilowattstunden wird auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Allerdings gilt dieser vergünstigte Preis nur für 80% des Verbrauchs aus dem Vorjahr. Konkret ist hier die Jahresverbrauchsprognose des Netzbetreibers die Bezugsgröße für Berechnung.

Wenn mehr verbraucht wird, muss der höhere Vertragspreis bezahlt werden. Die Strompreisbremse soll Haushalten und Unternehmen eine finanzielle Entlastung bieten.

Aber der Strompreis bleibt immer noch höher als vor der Krise und Energiesparen und ein regelmäßiger Stromvergleich bleiben weiterhin wichtig. Die Kunden müssen für die staatliche Unterstützung nichts tun, ihr Versorger kümmert sich darum.

Die Abschläge für Januar und Februar 2023 müssen die Verbraucher noch in voller Höhe zahlen. Erst ab März 2023 kommt es dann zu einer Entlastung, die auch rückwirkend greift. Der Abschlag im Marz und in den Folgemonaten wird dann abgesenkt. Die Bürger werden also monatlich entlastet und müssen nicht auf die Entlastung warten.

 

Strompreisbremse: Wie hoch?

Höhe der Strompreisbremse bei Kunden unter 30.000 Kilowattstunden pro Jahr

Die Einführung einer Strompreisbremse hat das Ziel, die Stromkosten zu reduzieren. Um dies zu erreichen, wird eine Obergrenze für den Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde für Privathaushalte und kleine Unternehmen eingeführt. Dieser Deckel gilt für 80 Prozent des Verbrauchs des Vorjahres. Für die Strommenge, die über den 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs liegen, gilt der Marktpreis.

Durch den Bezug auf die 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs sollen die Stromkunden zum Strom sparen motiviert werden.

Das der Strom Preisdeckel nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gilt, sollte man einen Stromvergleich machen. So kann man die Kosten für die ca. 20 Prozent des restlichen Stroms senken.

In einigen Regionen gibt es auch schon Angebote, die unter den 40 Cent pro Kilowattstunde liegen. Dies ist natürlich vorteilhaft für die Verbraucher. Sie nutzen dann zwar nicht den Strompreisdeckel, zahlen aber unter dem Strich weniger!

Dies ist zumindest die Höhe der Strompreisbremse für Kunden mit einer Jahresverbrauchsprognose des Netzbetreibers, die kleiner ist als 30.000 Kilowattstunden. Der Großteil der privaten Verbraucher und die privaten Verbraucherinnen sollte unterhalb dieser Verbrauchsgrenze liegen. Im Haushalt und beim kleinen Gewerbe sollten die genannten Zahlen also interessant sein.

Höhe der Strompreisbremse bei Kunden über 30.000 Kilowattstunden pro Jahr

Für diese Kunden hat die Bundesregierung eine Strompreisbremse von 13 Cent pro Kilowattstunde vorgesehen. Dieser Betrag ist allerdings netto und bezieht sich auf den reinen Strompreis.

 

Strompreisbremse: Wie lange gültig?

Ab Januar 2023 wird die Strompreisbremse für alle Stromkunden in Kraft treten. Entlastungsbeträge für die Monate Januar und Februar 2023 werden aufgrund der Berücksichtigung der Versorgungsunternehmen erst im März 2023 ausgezahlt. Die Wirkungsdauer der Preisbremse erstreckt sich über das gesamte Jahr 2023, mit der Option einer Verlängerung bis April 2024.

 

Viele Länder Europas entlasten Ihre Bürger auf unterschiedliche Weise bei den Strom-Preisen. Was bedeutet "Strompreisbremse" in Deutschland? Die Gas und Strompreisbremse fixiert jeweils nur eine bestimmte Menge an Strom und Gas (ca. 80 Prozent der Vorjahresmenge) mit einem festgelegten Preis. Dieser festgelegte Preis liegt aber bereits deutlich über dem Strompreis des Vorjahres. Eine wirkliche Bremse beim Strompreis ist dies also nicht. Er wurde lediglich der Preisanstieg abgefedert. Beim Gas und der Gaspreisbremse verhält es sich ganz ähnlich. Die Begriffe sind natürlich auch ein Stück weit Marketing. Sie können aber nicht über die drastisch gestiegenen Preise beim Strom und Gas hinwegtäuschen.

FAQ zum Thema Strompreisbremse

Ist die Strompreisbremse beschlossen?

Ja, Bundestag und Bundesrat haben die Strompreisbremse Ende 2022 beschlossen. Die Energieanbieter müssen die teilweise Deckelung der Preise jetzt umsetzen. Ab März 2023 sollen die Menschen rückwirkend bis zum 1. Januar 2023 entlastet werden.

 

Gilt die Strompreisbremse auch für Nachtstrom?

Auch beim Nachstrom bzw. Heizstrom greift die Preisbremse. Bei Haushalten mit Nachstrom ist der Stromverbrauch meist deutlich höher. Für die Berechnung der Entlastung wird aber der monatliche Durchschnittspreis verwendet. Die Bewertung ist nicht mengengewichtet. Die Gewichtung ist nur von der zeitlichen Gültigkeit der HT und NT-Zeiten abhängig.

 

Gilt die Strompreisbremse auch für Wärmepumpen?

Wenn der Strom durch eine Wärmepumpe genutzt wird und der Stromverbrauch über ein Standardlastprofil bilanziert wird, gilt die Strompreisbremse auch für Wärmepumpen. Der Verbrauch wird dann über ein Standardlastprofil bilanziert, wenn noch ein alter Stromzähler verbaut ist. In diesem Fall wird für den Wärmepumpenstrom die Jahresverbrauchsprognose als Basis der Berechnungen genutzt.

Wenn ein neuer Stromzähler (iMS - intelligentes Messsystem) verbaut ist, gilt der Strom-Preisdeckel auch. Hier gibt es dann aber eine Sonderregelung für die Berechnung. Hier wird die Berechnung nicht anhand der Jahresverbrauchsprognose vorgenommen. Hier erfolgt die Berechnung anhand aufsummierter Ist-Werte.

 

Ist die Strompreisbremse brutto oder netto?

Für Haushaltskunden und kleine Gewerbebetriebe gilt der Preisdeckel von 40 Cent brutto. Größere Unternehmen zahlen 13 Cent pro kWh netto. Die 13 Cent pro kWh netto sind allerdings nur der reine Strompreis, also der Strompreis ohne Netzentgelte und Abgaben bzw. Umlagen. Viele großen Unternehmen haben einen solchen Stromvertrag, der sich nur auf den Strompreis bezieht. Erst bei der Rechnungslegung kommen dann Abgaben, Umlagen, Strom-Steuern, Strom-Netzentgelte und die Mehrwertsteuer hinzu.

Unternehmen, die teilweise Strompreise von 13 Cent je Kilowattstunde haben, wird auch nur maximal 70 Prozent des Verbrauchs mit diesem Preis in Rechnung gestellt.

Die Grenze zwischen der ersten Gruppe (80 Prozent) und der zweiten Gruppe (70 Prozent) liegt bei 30.000 Kilowattstunden.

 

Was ist der Basisverbrauch der Strompreisbremse?

Was ist der Jahresverbrauch, der als Basis für die Berechnung der 70% oder 80% dient? Bei Haushaltskunden und kleinen Gewerbebetrieben wird die Jahresverbrauchsprognose des Netzbetreibers genutzt (alle über SLP bilanzierten Verbrauchsstellen).

Bei anderen Verbrauchsstellen (iMS, RLM) gilt der Jahresverbrauch aus dem Kalenderjahr 2021.

 

Wie wirkt die Strompreisbremse für Rentner?

Rentner sind natürlich auch ganz normale Stromkunden und profitieren von dem Strompreisdeckel bei 40 Cent je kWh für 80 Prozent der bisherigen Strommenge. Zusätzlich bekamen Rentner einmalig 300 Euro.

 

Wie wirkt sich die Strompreisbremse auf Kommunen aus?

Auch die Kommunen profitieren vom hier erklärten Strompreisdeckel der Bundesregierung. Die Stromkosten der Kommunen fallen also nicht ganz so hoch aus wie befürchtet. Die Kommunen profitieren natürlich von den Preisbremsen für Strom und Gas. Vielleicht müssen dann nicht zu viele Gemeinden ihre Steuern erhöhen, z.B. die Grundsteuer oder die Gewerbesteuer.

 

Was ist mit der Strompreisbremse bei einem Umzug bzw. Einzug?

Die Strompreisbremse gilt auch bei Umzügen bzw. Einzügen in eine neue Wohnung oder in ein neues Haus. Dies trifft natürlich für Haushaltskunden und für kleine und mittlere Unternehmen zu.

Der Basisverbrauch für die Berechnung könnte hier aber nicht immer passen. Hier legt der Stromnetzbetreiber bei einem Einzug die Jahresverbrauchsprognose für die Wohnung bzw. das Haus fest. Hier ist also die Jahresverbrauchsprognose (JVP) der Wohnung relevant und nicht der eigene bisherige Stromverbrauch. Wenn man bereits längere Zeit in einer Wohnung bzw. einem Haus wohnt, dann sollte Jahresverbrauchsprognose meist besser passen.

 

Was ist mit den Preisbremsen bei Strom- und Gasverträgen mit Preisgarantie?

Wenn die Preise für Strom und Gas dank der bestehenden Preisgarantie noch unter 40 Cent (Strom) oder 12 Cent pro Kilowattstunde (Gas) liegen, dann sind die Preisbremsen nicht relevant. Unter dem Strich zahlen Sie hier meist weniger als die Kunden mit Preisbremse. In diesem Fall kriegen Sie auch kein Schreiben von ihren Stadtwerken bzw. ihrem Energieversorger.

 

Wie sieht die Finanzierung der Strompreisbremse aus?

Ein kleiner Teil der Bremse soll über die Abschöpfung von Zufallsgewinnen finanziert werden.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Strommarkt haben viele Stromerzeuger überraschend hohe zusätzliche Einkünfte erzielt. Die Bundesregierung plant, diese unvorhergesehenen Erträge zu nutzen, um Teile der Maßnahmen zur Begrenzung der Strompreise zu finanzieren.

Der größere Teil der Finanzierung wird durch zusätzliche Schulden realisiert. Im Detail wird dies über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) finanziert. Im Prinzip sind es aber Schulden, die unsere Kinder und Enkelkinder noch belasten werden.

Man sollte also trotz der Strompreisbremse den Stromvergleich hier machen. Dies hat 3 Gründe:

  1. Teilweise sind in einigen Regionen Tarife mit Preisen unter 40 Cent / kWh verfügbar

  2. Bei Preisen über 40 Cent / kWh kann man den Preis für die restlichen 20 Prozent des Stromverbrauchs vielleicht senken

  3. Wenn man die Strompreisbremse nicht oder nur in geringem Maße nutz, reduziert man indirekt die Schulden seiner Kinder und Enkel

 

Jetzt den Stromvergleich machen.