Wie kann ich verhindern, dass mir der Strom abgestellt wird?

Ohne Strom steht das Leben still. In unserem modernen Leben ist Strom unverzichtbar. 


Stromsperre verhindernWenn man sich vorstellt, dass der Strom plötzlich nicht mehr da ist, dann bekommt man schnell ein sehr schlechtes Gefühl.

Bei der Ankündigung einer Stromsperrung verfallen viele Menschen deshalb in Panik.
 
Doch Panik ist generell ein schlechter Ratgeber. Dies ist auch beim Strom und Stromsperrungen der Fall. Wenn man alle Fakten kennt, kann man die Sperrung vielleicht verhindern. 

 

Wann kann der Strom abgestellt werden?

Ist die Stromsperrung überhaupt rechtmäßig? Generell sind Stromsperrungen natürlich rechtmäßig. Sperrungen werden jedes Jahr in großer Zahl durchgeführt. Doch wie sieht es im konkreten Fall aus? Wann kann der Strom gesperrt werden? Was kann man dagegen tun?
 
Wann darf der Stromanbieter überhaupt den Strom abstellen? Hierfür gibt es eine Regelung in der sogenannten Grundversorgungsverordnung (GVV). Hier gibt es den §19, der die "Unterbrechung der Versorgung" regelt (siehe hier). 
 
Meist geht den Sperrungen eine Mahnung voraus. Auf diese Mahnung sollte man umgehend reagieren und die offenen Beträge zahlen.
 

Stromsperre verhindern

Bevor es zu einer Sperrung des Stroms kommt, muss der Stromanbieter bestimmte Schritte durchführen. Außerdem muss der Versorger auch gewisse Fristen einhalten.
 
Was muss der Stromanbieter machen, wenn er den Strom abstellen lassen will?
 
 
1. Voraussetzung ist die Höhe des offenen Betrags. Der offene Betrag muss mindestens 100 Euro betragen. Der Stromanbieter kann also nicht wegen 10 oder 20 Euro sperren. Bei großen Verbräuchen und damit auch hohen Abschlägen sind die 100 Euro allerdings ein Problem. Durch einen hohen Verbrauch und die momentan hohen Strompreise, kann teilweise schon ein nicht gezahlter Abschlag zum Sperren führen. Allerdings gibt es für den Sperrvorgang weitere Voraussetzungen.
 
2. Voraussetzung ist die Ankündigung des Sperrens 4 Wochen vorher. Der Versorger kann also nicht schnell den Strom abstellen. Trotzdem sollten bei diesem ersten Schreiben alle Alarmglocken angehen! Es kommt dann aber noch die 3. Bedingung.
 
3. Voraussetzung ist die Nennung des konkreten Sperrdatums 3 Tage vorher. Soweit sollte es aber nie kommen.
 

Wie funktioniert die Stromsperrung und wie kann ich sie (nicht) verhindern?

Heute gibt es verschiedene Möglichkeiten der Stromsperrung. Generell ist das Vorgehen aber so, dass der Stromanbieter den lokalen Stromnetzbetreiber mit der Sperrung beauftragt. Wenn man beispielsweise bei einem großen bundesweiten Versorger ist, sperrt trotzdem der Mitarbeiter vom lokalen Stadtwerk/Stromnetzbetreiber.
 
Diese Sperrung kann noch nicht via Computer aus der Ferne durchgeführt werden. Hier kommt noch jemand im Blaumann raus und führt die Sperrung durch. In den meisten Fällen führt er den Sperrvorgang direkt am Stromzähler durch (er verplombt den Stromzähler). 
 
Es gab bereits Fälle, bei denen die Monteure nicht ins Haus gelassen wurden. Doch dies ist keine Lösung. Die Sperrung kann oftmals auch außerhalb des Gebäudes durchgeführt werden. Diese Sperrung ist nur mit größerem Aufwand verbunden. 
 
Es gab auch bereits Stromkunden, die die Sperrmonteure mit Gewehren bedroht haben und geschossen haben. Diese Stromkunden haben zukünftig dann noch ganz andere Probleme.
 
Der Monteur kann in solchen Fällen dann mit Polizeischutz die Sperrung durchführen. Auch das Aufbrechen der Tür ist in diesem Zusammenhang möglich.


Wirksam die Sperrung verhindern

Wenn der Monteur mit Polizeischutz vor der Tür steht, dann ist es zu spät. Man sollte viel früher ansetzen.
 
Die Stromkosten sind bei vielen Leuten zu einer hohen Belastung geworden. Aber trotzdem sollte man lieber Monat für Monat etwas mehr bezahlen. So ist man auf der sicheren Seite. Hierfür kann man sich einfach beim bisherigen Stromanbieter melden und den Abschlag hochsetzen lassen. Auf diese Weise kommt es nicht zu einer hohen Nachzahlung. 
 
Diese Nachzahlungen sind bei vielen Haushalten ein großes Problem. Zunächst kommt die hohe Nachzahlung. Dann kommen auch noch höhere Abschläge. Dies summiert sich dann meist schnell auf. Wenn der offene Betrag dann über 100 Euro beträgt (und das ist in der Regel der Fall), dann kommt schon die Ankündigung der Sperrung.
 
Dies ist in Deutschland ein weit verbreitetes Problem. Deshalb sollte man sich rechtzeitig beim bisherigen Stromanbieter melden und den Abschlag zur Sicherheit hochsetzen lassen. Dies ist in der Regel kein Problem und kann meist sogar online durchgeführt werden.


Bevor der Strom abgestellt wird: Anbieter wechseln

Bevor es dazu kommt, dass hohe Forderungen auflaufen, sollte man sicherstellen, dass man einen günstigen Stromanbieter hat. Wenn man noch im Grundversorgungstarif ist, dann zahlt man meist deutlich zuviel für Strom. Dadurch muss man dann auch mehr an seinen Stromanbieter zahlen. So können schnell Beträge auflaufen, die man nicht zahlen kann.
 
Hier ist ein rechtzeitiger Stromanbieterwechsel anzuraten. Viele Stromanbieter bieten Neukunden zudem noch einen Bonus an. Einige zahlen sogar einen Sofortbonus. Dieser Bonus wird meist relativ kurzfristig ausgezahlt (aber nicht sofort).
 
Mit einem günstigen Stromanbieter, den man hier im Stromanbieter Vergleich finden kann, und einem dann leicht hochgesetzten Abschlag sieht es meist schon besser für viele Haushalte aus.
 
Zusätzlicher Hinweis: Wenn man neben Strom auch Gas bezieht, sollte auch beim Gas aktiv werden. Hier sollte man einen anderen Anbieter wählen. Also der Stromanbieter sollte nicht auch der Gasanbieter sein. Das ist heute auch kein Problem. Im Gasrechner findet man genügend alternative Gasanbieter.
 
Auch beim Gas gibt es heute viele Versorger mit einem Sofortbonus, Neukundenbonus und günstigen Preisen. Wenn man auch beim Gas wechselt, kann man meist relativ schnell den Sofortbonus verbuchen. 
 
Durch den kombinierten Stromanbieterwechsel und Gasanbieterwechsel spart man doppelt. So laufen die Forderungen der Energieversorger erst gar nicht auf. Dadurch kommt es dann auch nicht zu Mahnungen und Sperrungen.


Mahnung? Der Strom soll abgestellt werden? Ratenzahlung anbieten!

Bekommt man eine Mahnung oder Ankündigung, dass der Strom abgestellt werden soll, ist das Angebot einer Ratenzahlung an den Energieversorger in der Regel hilfreich. Eigentlich sollte man schon früher anfangen. Wenn eine hohe Stromrechnung ins Haus kommt und man diese leider nicht zahlen kann, sollte man handeln. Also hier sollte man nicht auf die Mahnung warten. In diesen Fällen sollte man dem Stromanbieter aktiv eine Ratenzahlung anbieten.
 
Wenn durch diesen Ratenplan der offene Betrag sinnvoll abgetragen werden kann, willigen die meisten Stromanbieter in der Regel ein. Man sollte den Betrag aber auch wirklich zahlen können. Deshalb sollte man auch eine Ratenzahlung vereinbaren, die man auch wirklich leisten kann. Denn wenn man auch diese ausgehandelte Ratenzahlung nicht überweist, dann wird es in der Regel dunkel. In diesem Fall haben dann viele Stromanbieter keine Geduld mehr.
 
Vereinzelt gibt es auch die Hinweise im Internet, dass man in diesen Fällen einfach den Stromanbieter wechseln sollte. Es trifft auch zu, dass nur der aktuelle Stromanbieter den Strom sperren lassen darf. Aber die alten offenen Forderungen beim vorherigen Stromanbieter bleiben natürlich bestehen. Dies lindert also nur die akuten Probleme.
 
Ein rechtzeitiger Stromanbieter Vergleich und Gasanbieter Vergleich ist hier die bessere Wahl. So laufen offene Forderungen nicht so schnell auf. Wenn man übrigens durch den gewünschten Stromanbieter abgelehnt werden sollte, kann man einfach einen anderen Stromanbieter auswählen. Die einzelnen Stromanbieter verwenden unterschiedliche Dienste zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit der Kunden.
 
Tipp: Wenn der Stromanbieter nicht einlenken will, kann auch ein Kredit helfen. 


Ausnahmen? Wann kann man die Sperrung verhindern?

Es gibt Ausnahmen bei Stromsperrungen. Wenn Menschenleben in Gefahr sind, kommt es z.B. zu keinen Sperrungen. Wenn wichtige medizinische Geräte Strom benötigen ist dies z.B. der Fall. Dies könnten z.B. Beatmungsmaschinen sein.
 
Wenn das Leben von Tieren gefährdet ist, lenken ebenfalls einige Stromversorger ein.
 
Wenn man glaubhaft signalisiert, dass man zukünftig die Stromrechnung / den Abschlag zahlen will, hilft das auch in der Regel. Die Betonung liegt hier auf glaubhaft.
 
 
Fazit:
 
Der beste Weg ist die Vorbeugung! Also rechtzeitig einen günstigen Stromanbieter (hier) und Gasanbieter (hier) suchen. So laufen keine so hohen Forderungen auf!
 
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